Der UPD Notfallchat bietet Jugendlichen in akuten Krisen einen direkten, sicheren und niedrigschwelligen Zugang zu professioneller Hilfe – genau dort, wo sie es am dringendsten brauchen.

Der UPD Notfallchat bietet Jugendlichen in akuten Krisen einen direkten, sicheren und niedrigschwelligen Zugang zu professioneller Hilfe – genau dort, wo sie es am dringendsten brauchen.
Die UPD erkannte, dass viele Jugendliche in Notsituationen die telefonische Hilfe nicht in Anspruch nehmen, da ihnen die telefonische Kontaktaufnahme mit Fremden schwerfällt. Mit dem Notfallchat über die Threema-App wird eine alternative, niedrigschwellige Lösung bereitgestellt, die den Jugendlichen eine Möglichkeit gibt, Hilfe zu suchen, ohne das Gefühl einer direkten Konfrontation. Der Chat stellt eine echte „digitale Rettungsleine“ dar, die den Zugang zu Fachleuten erleichtert und den Hemmschwellen der Zielgruppe gerecht wird.
Für das Projekt wurde bewusst die Threema-App ausgewählt, um die höchsten Standards in Sachen Sicherheit und Datenschutz sicherzustellen. Die End-to-End-Verschlüsselung schützt die sensiblen Gesundheitsinformationen und schafft einen geschützten Kommunikationskanal. Ein strukturierter Prozess stellt sicher, dass Notfälle sofort erkannt und die notwendigen Massnahmen eingeleitet werden: Innerhalb von drei Minuten wird ein:e Mitarbeiter:in des Notfallzentrums alarmiert; zudem steht ein Hintergrunddienst zur Verfügung, der bei Bedarf schnell reagieren kann. So wird gewährleistet, dass die Jugendlichen jederzeit verlässliche Hilfe erhalten.
Bereits im ersten halben Jahr seit dem Start im März 2023 hat der Notfallchat über 100 Jugendlichen in Krisensituationen Unterstützung geboten. Die bisherigen Rückmeldungen zeigen, dass der Notfallchat zur erfolgreichen Deeskalation von Krisen beitragen und die Vorbereitung für eine Aufnahme in das Notfallzentrum verbessern konnte. Prof. Dr. med. Michael Kaess, Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der UPD, unterstreicht den Mehrwert des Projekts als wertvolle Ergänzung zum bestehenden Angebot. Die anonymisierten Chatverläufe werden zudem analysiert, um den Service kontinuierlich zu verbessern und den Bedürfnissen der Jugendlichen noch besser gerecht zu werden. Der Pilotbetrieb des Notfallchats hat soweit überzeugt, dass der Einführung in den Betrieb und die Verstetigung des Angebots in der UPD in Umsetzung sind.
Der UPD Notfallchat zeigt, wie digitale Technologien in Krisensituationen dazu beitragen können, Leben zu retten. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie eine enge Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsinstitutionen und Technologieunternehmen neue Wege eröffnen kann, um gezielt auf die Bedürfnisse gefährdeter Zielgruppen einzugehen. Die Erfolgsstory des Notfallchats soll auch in Zukunft eine Inspiration sein, um ähnliche digitale Lösungen zu fördern und somit noch mehr Menschen in akuten Krisensituationen schnelle, verlässliche Hilfe anzubieten.